Einkommensschwache Familien können sich kostenfrei einen Ranzen aussuchen. Die Fabi, der Lions Club Werne in Westfalen und das Jugendamt begleiten das Projekt.
Westfälischer Anzeiger, Werne, 06.03.2009
Werne Werne - Im Sommer beginnt für viel Kindergartenkinder die Schulzeit. Doch während manche Familien eine riesige Einschulungsfeier planen, sehen andere diesem Tag mit Blick auf das Portemonnaie mit Bauchschmerzen entgegen. "Wir wissen, dass der Schulstart mit einem erheblichen finanziellen Aufwand verbunden ist, da vieles angeschafft werden muss", sagt Elke Kappen vom Jugendamt.
Gemeinsam mit der Familienbildungsstätte (Fabi) und dem Lions Club Werne in Westfalen beteiligt sich das Jugendamt deshalb an dem Projekt "Kein Kind ohne Tornister", das einkommensschwache Familien unterstützt. Initiiert wurde es vom Coppenrath-Verlag in Münster, der meist sehr teueren Ranzen (09 bis 150 Euro im Handel) für einen Obolus von 18 Euro zur Verfügung stellt. "Ich habe im vergangenen Jahr von diesem Projekt gehört und hielt es für eine sehr gute Idee", erzählte Gabriele Kranemann, Leiterin der Fabi.
Auf der Suche nach finanzieller Unterstützung fand sie beim Lions Club Werne in Westfalen sofort große Zustimmung. "Da die Grundschule unser Thema ist, passte diese Verbindung ganz gut", so Michael Zurhorst, Vorsitzender des Lions Clubs ["Fördervereins des Lions Clubs" - Anm. des Webmasters], der die benötigten 1.000 Euro zur Verfügung stellte.
Wichtig war es den Beteiligten, die Anonymität der Familien zu wahren. "Wir haben die Familien berücksichtigt, die beim Kindergartenbeitrag entlastet werden und ihnen schriftlich das Angebot gemacht, sich einen Ranzen abzuholen", betonte Kappen. 50 Familien wurden ermittelt, und Kappen macht deutlich: "Dabei handelt es sich nicht nur um Hartz-IV-Empfänger, sondern auch um Familien, mit sehr geringem Einkommen."
Die Ranzen können in einem anonymen Rahmen abgeholt werden. Dass sie gespendet worden sind, ist nicht erkennbar. Es handelt sich um aktuelle Modelle, die in verschiedenen Farben und Formen erhältlich sind. "Wir wollen, dass so alle Familien in der Lage dazu sind, den ersten Schultag zu einem Fest zu machen", sagte Kappen. - ahn